Afrika-Forum 2022

Klima – Ressourcen – Entwicklung: Beziehungen zwischen Afrika und Europa neu gestalten


Das Afrika-Forum findet am Freitag, 16. Dezember 2022, 13.00 Uhr – 18.30 Uhr im co:hub66 (Neumarkt 15, 66117 Saarbrücken) statt in Kooperation mit der Europäischen Akademie Otzenhausen, Endlich  Afrika Saarbrücken und s:coop eG.

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Klima – Ressourcen – Entwicklung: Diese drei Begriffe stehen sowohl für die oft verflochtenen Herausforderungen und Chancen des afrikanischen Kontinents als auch für wesentliche Aspekte der Beziehungen zwischen Afrika und Europa. Diese Beziehungen neu zu denken, um sie neu zu gestalten, ist – aus aktuellem Anlass – das zentrale Anliegen des Afrika-Forums.  

Afrika gehört zu den Weltregionen, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden, obwohl sie für die globale Erderwärmung die geringste Verantwortung tragen. In der Sahelzone sind die Folgen von Starkregen und plötzlichen Dürren schon überdeutlich sichtbar und lebensbedrohlich. Die Balance zwischen Viehzucht und Ackerbau gerät immer mehr aus den Fugen und führt zu gewalttätigen Konflikten. Diese beispielhaften sozialen Folgen des Klimawandels begünstigen im Sahel terroristische Bewegungen. Zuletzt wurden bei der UN-Klimakonferenz von Scharm El-Scheich zwar erneut Finanzhilfen für den Klimaschutz in afrikanischen Ländern zugesagt, aber solche Zusagen wurden schon in der Vergangenheit nicht eingehalten. 

In der jetzigen dramatischen Situation geht es im gesamten Sahelgebiet um Leben oder Tod. Diese Entwicklung muss im Zusammenhang mit der aktuellen Gesamtsituation im Sahel gesehen werden, wo durch das Scheitern des militärischen Eingreifens Frankreichs und der EU in Mali, sowie dem Krieg Russlands gegen die Ukraine die Karten neu gemischt werden. Auch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch multinationale Konzerne und Despoten bringt gerade in den rohstoffreichen Staaten Krieg, Gewalt und Unterdrückung für die Menschen mit sich.

Um diese Situation besser zu verstehen, zu reflektieren und zu überdenken, wird das Afrika-Forum sich daher folgenden Fragen widmen: „Was bedeutet ‚Entwicklung‘ aus afrikanischer Sicht?“, „Wie müssten die Beziehungen zwischen Afrika und Europa vor dem Hintergrund des Klimawandels, des wachsenden weltweiten Ressourcenhungers, der Islamisierung und veränderter geopolitischer Konstellationen neu gedacht und gestaltet werden?“  

Antworten auf diese Fragen und Anregungen zur weiteren Diskussion liefern spannende, hochkarätige Referent:innen, darunter Dr. Boniface Mabanza Bambu, Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie Heidelberg, Olaf Bernau, Autor des neuen Buches „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte (2022)“,  Hamadou Dipama, Arbeitskreis Panafrikanismus München sowie Pfarrer Robert Byamungu, live aus der Demokratischen Republik Kongo. Auch eine Reihe saarländischer Initiativen stellen ihre partnerschaftsorientierten Projektansätze vor.  

Kommen Sie vorbei, erfahren Sie mehr, diskutieren Sie mit! Für das leibliche Wohl ist gesorgt. 

Um Anmeldung wird über dieses Formular gebeten. Über Ihr spontanes Kommen freuen wir uns auch.

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Programm, Afrika-Forum am 16. Dezember 2022 (zum PDF-Download)
 

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Zu den Impulsvorträgen von Dr. Boniface Mabanza und Olaf Bernau 

a) Dr. Boniface Mabanza Vortrag: "Quo vadis Afrika? Herausforderungen, Akeur:innen und Zukunftswege"

Angesichts der globalen Krisen, die die Grundlagen des menschlichen Lebens auf dem Planeten bedrohen und angesichts der gegenwärtigen geopolitischen Lage ist der Afrikanische Kontinent gefragt, seine Beziehungen zur Außenwelt neu zu gestalten. Dazu gehört es, eigene Wege für ein gutes Leben im Einklang mit der Mitwelt zu definieren und die lokalen Potentiale besser zu nutzen. Dieser Vortrag will eine Bestandsaufnahme der Lage auf dem Kontinent anhand ausgewählter Kontexte machen, die Herausforderungen und die möglichen Lösungsansätze aufzeigen.

Zur Person

In der Demokratischen Republik Kongo unter der Militärdiktatur Mobutus geboren, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaften und Theologie in Kinshasa, Promotion an der Universität Münster zum Thema „Gerechtigkeit kann es nur für alle geben. Globalisierungskritik aus afrikanischer Perspektive“, Ausbildung in Konfliktmanagement bei der Akademie für Konflikttransformation in Bonn. Koordinator der Kirchlichen Arbeitstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg seit 2008 mit den Schwerpunktthemen Handelspolitik, Rohstoffpolitik und Globalisierung. Trainer für Entwicklungspolitik und Antirassismus für verschiedene Institutionen. Er ist aktiv in zahlreichen Netzwerken der Afrikanischen Diaspora in Deutschland und Europa. Er hat zahlreiche Artikel zu verschiedenen afrika-relevanten Themen veröffentlicht und war von 2018 bis Mai 2021 eines der 24 Mitglieder der Fachkommission Fluchtursachen der Bundesregierung.

 

b) Olaf Bernau: Vortrag: "Was Europa Afrika schuldet"

Wenn von Entwicklung die Rede ist, muss Europa in einem ersten Schritt darüber reden, wie es seit Jahrhunderten selbstbestimmte Entwicklungswege in Afrika systematisch unterbindet. Und Europa muss anerkennen, dass es nur die afrikanischen Länder selbst sind, die definieren können, was sie unter Entwicklung verstehen. Der senegalesische Ökonom spricht diesbezüglich von "Zukunftsmetaphern". In einem zweiten Schritt sollte Europa Kompensationen oder Reparationen leisten. Dafür muss Europa sowohl Dinge unterlassen (etwa die Überschwemmung afrikanischer Märkte mit billigen Agrar- oder Industrieprodukten), als auch Dinge tun (etwa faire Preise für Rohstoffe zahlen oder die Entwicklung von Industrie gezielt fördern). Als Maxime sollte stets die Frage dienen, was Europa Afrika schuldet.


Zur Person:

Olaf Bernau, geb 1969, ist Soziologe, Journalist und Mitbegründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. Er hält sich jedes Jahr mehrere Wochen in Westafrika auf, wo er mit bäuerlichen Gemeinschaften, Migrant:innen, Frauenkollektiven und Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeitet. Im März 2022 ist bei C.H.Beck sein Buch "Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte" erschienen.

 

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Titelbild: Samuel W. Ouerdaogo über gebana.

Veranstalter: Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland in Kooperation mit Endlich Afrika Saarbrücken, Europäische Akademie Otzenhausen, s:coop.

Das Afrika-Forum 2022 findet im Rahmen des Projektes "Transform'Aktion" statt, das von Engagement Global mit Mitteln des BMZ und durch das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes gefördert wird

 

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Kontakt und Anmeldung

Telefon: 0681 - 938 5235
Mail: info(at)nes-web.de
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