
Zum Abschluss der "Ersten Saarbrücker Klimadialoge" lud das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V. zusammen mit dem Klimaschutzbündnis Saar und RENN.west am 26. November 2021 von 13 bis 19 Uhr zur Abschlussveranstaltung der Ersten Saarbrücker Klimadialoge ein, die im Hybrid-Format sowohl im Großen Saal des VHS-Zentrums am Schloss stattfand, wie auch online. Über 120 Personen nahmen an der Veranstaltung teil und folgten den verschiedenen Vorträgen und der großen Abschlussdiskussion mit Umweltminister Reinhold Jost, EU-Abgeordnete Manuela Ripa, Saarbrückens Bürgermeisterin Barbara Meyer und Ammar Alkassar, Bevollmächtigter des Saarlandes für Innovation und Strategie.
Hier finden Sie nun in folgender Reihenfolge:
- Ein paar frische fotografische Eindrücke der Abschlussveranstaltung
- Die zusammengefassten Forderungen der Zivilgesellschaft (unter "Klimapolitik muss zur Chefsache werden!") samt dem entstandenen Diskussionspapier (zum Download in der rechten Spalte)
- Danksagungen
- Die Ankündigung der Veranstaltung
Ein paar frische Eindrücke
„Klimapolitik muss zur Chefsache werden!“
Saarländische Zivilgesellschaft fordert mit vielen Ideen besseren Klimaschutz
Im Rahmen der „ersten Saarbrücker Klimadialoge“ fordern über 50 Personen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen von der saarländischen Politik zukunftsfähige Entscheidungen auf allen Ebenen und weitaus mehr Anstrengungen in Sachen Klimaschutz. Beim Abschluss der Veranstaltungsreihe am 26. November stellten sie vier politischen VertreterInnen von der kommunalen bis zur europäischen Ebene sowie den über 120 Teilnehmenden, die im VHS-Zentrums am Schloss und online zugeschaltet waren, zudem zahlreiche Ideen vor, wie dies konkret und mit Mehrwert für die saarländischen Bürgerinnen und Bürger gelingen könne.
„Die Klimakrise ist nicht nur die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts, die uns zu einer grundsätzlichen Transformation unserer Gesellschaft zwingt. Sie ist ganz nach dem Motto ‚Großes entsteht im Kleinen' gleichzeitig eine einmalige Innovations- und Modernisierungschance für die saarländische Wirtschaft und Gesellschaft ", so Ulrike Dausend, Geschäftsführerin des Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V., das die Veranstaltung federführend und in Kooperation mit dem Klimaschutzbündnis Saar und RENN.west organisiert hatte. Im Klimaschutzbündnis sind zahlreiche Vereine und Verbände wie der ADFC Saar, der BUND Saar und Bürgerenergiegenossenschaften aktiv.
Tatsächlich müsse Deutschland schon in wenigen Jahren Klimaneutralität erreichen, um die Erderwärmung auf das im Pariser Klimaabkommen festgeschriebene Ziel von maximal 1,5°C zu erreichen und somit die Erderwärmung auf eine für den Menschen noch erträgliche Größenordnung zu begrenzen. Auch im Saarland sei dazu eine rasche Transformation notwendig, wozu es des Zusammenspiels aller gesellschaftlicher Sphären – Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft – bedürfe.
Dafür sei vor allem wichtig – so die Hauptforderungen des Diskussionspapiers – dass Klimapolitik zur Chefsache wird. Sprich, dass Klimaschutz etwa als erklärtes Staatsziel in der Landesverfassung verankert wird, dass die Zusammenarbeit zwischen Ministerien und zwischen politischen Ebenen besser verschränkt wird oder auch, dass Ziele mit einem Zeitplan und Indikatoren versehen werden. Außerdem seien auch mehr Kommunikation und Bürgerbeteiligung zentral, sowie die Berücksichtigung von sozialen Fragen bei allen klimarelevanten Entscheidungen, damit Kosten und Chancen gerecht verteilt werden.
Auch konkrete Ideen, um Treibhausgasemissionen drastisch zu senken und dabei gleichzeitig Querschnittsthemen wie soziale Gerechtigkeit oder Ressourcenschutz mitzubedenken, stellten die Akteure vor. Im Mobilitätsbereich etwa sollte es eine Verbesserung und Vergünstigung des saarlandweiten ÖPNVs geben, mehr und sicherere Radwege sowie die Förderung von Auto- und Fahrrad-Verleihsystemen. Im Bereich Energie geht es vor allem um Energieeinsparung und den schnelleren Ausbau von erneuerbaren Energien, aber auch zum Beispiel um den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur u.a. zur Energiespeicherung. Zur Reduktion des Flächenverbrauchs werden etwa bezahlbarer energieeffizienter Wohnraum, eine verstärkte Nutzung von Leerständen, Baulücken und Brachflächen sowie eine Entschärfung der Gewerbesteuerkonkurrenz zwischen Kommunen vorgeschlagen. Desweiteren geht es den Akteuren auch um die Stärkung von regionalen und nachhaltigen Wirtschaftskreisläufen, Sozialverträglichkeitsprüfungen bei allen Maßnahmen, bessere Lehrkräftefortbildungen im Klimabereich oder auch mehr Klimathemen in den Lehrplänen.
Während der „Chef“ – Ministerpräsident Tobias Hans – leider kurzfristig seine Teilnahme an der Podiumsdiskussion absagen musste, stellten sich Umweltminister Reinhold Jost, EU-Abgeordnete Manuela Ripa, Saarbrückens Bürgermeisterin Barbara Meyer und Ammar Alkassar, Bevollmächtigter des Saarlandes für Innovation und Strategie, den Vorschlägen der Zivilgesellschaft und diskutierten diesbezügliche Möglichkeiten und Herausforderungen auf verschiedenen politischen Ebenen. Damit wurde die Veranstaltungsreihe zwar zunächst abgeschlossen, doch die Klimadialoge stehen erst am Anfang und sollen nun fortgesetzt werden und künftig auch weitere Gruppen, z.B. aus Wirtschaft und Sozialverbänden einbeziehen.
Die „ersten Saarbrücker Klimadialoge“ ist eine Veranstaltungsreihe des NES e.V. in Kooperation mit dem Klimaschutzbündnis Saar und RENN.west, die parallel zur internationalen Klimakonferenz (COP26) auch im Saarland Anfang November mehrere Gespräche und Veranstaltungen rund um das Thema Klima bündelte. Das auf der Abschlussveranstaltung vorgestellte Diskussionspapier wurde in diesem Rahmen von über 50 Personen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Energie, Mobilität, Arbeitswelt, Armutsbekämpfung, Entwicklungspolitik und Bildung aus dem Umfeld des Klimaschutzbündnis Saar und darüber hinaus erarbeitet. Das Papier behandelt die fünf Handlungsfelder Energie, Flächenverbrauch, Mobilität, Bildung und soziale Gerechtigkeit und steht hier in der rechten Spalte zum Download bereit.
Ein großes DANKESCHÖN...
... gilt allen Involvierten – den fleißigen Akteurinnen und Akteuren, die in den Fachgruppen im Vorfeld die wertvollen Inhalte des Diskussionspapiers erarbeiteten – den Fachgruppenleiter*innen, die die Treffen organisierten und die Redaktionsarbeit übernahmen – den Delegierten, die auf der Veranstaltung die Ergebnisse der Fachgruppen anschaulich präsentierten – allen Referent*innen, für ihre erkenntnisreichen und Inspirierenden Vorträge und Beiträge – allen Podiumsgäste für ihre Zeit und ihre Bereitschaft, die vielen Klima-Themen zu diskutieren – Isabel Sonnabend für die tolle Gesamtmoderation samt spontaner Übersetzungsleistung – Ulrike Dausend und Michael Matern für die Gesprächsführung der Hauptdiskussion – Beatriz Quintanero Raposo für die Verdolmetschung der Gastbeiträge aus Lateinamerika und ihre Unterstützung weit darüber hinaus – dem gesamten sympathischen tollen Team rund um Joachim Kreutzer für die schönen Kamerabilder und die beeindruckende technische Leistung trotz den komplizierten Anforderungen dieser Veranstaltung – Karsten Kiefer für seine professionelle, aufmerksame und freundliche technische Unterstützung – den Catering-Service, dem Hausmeister und dem ganzem Team der Veranstaltungsorganisation im Saarbrücker Schloss für ihre stete Unterstützung und ihr Entgegenkommen bei unseren Spezialwünschen (danke für die Hafermilch!) – Regionalverbandsdirektor Peter Gillo für seine Unterstützung – allen Helfer*innen, die beim Auf- und Abbau, der Anmeldung, der Kuchenausgabe, der Co-Moderation, beim Fotografieren und vielem mehr fleißig waren – Jenni Graf für die schöne ansprechende grafische Arbeit – unseren Kooperationspartnern und Förderern – all denen, die bei der Bewerbung mitgeholfen haben – all denen, die wir vielleicht noch vergessen – und natürlich auch allen Besucher*innen vor Ort und online!
- ANKÜNDIGUNG -
Zum Abschluss der "Ersten Saarbrücker Klimadialoge" lädt das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland zusammen mit dem Klimaschutzbündnis Saar und RENN.west herzlich ein zur:
Abschlussveranstaltung
der Ersten Saarbrücker Klimadialoge
am 26. November von 13 bis 19 Uhr
im Großen Saal des VHS-Zentrums am Schloss
- in Präsenz und online -
Da bekanntlich Großes im Kleinen entsteht, haben sich nicht nur bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow, sondern auch hier im Saarland Anfang November engagierte Menschen Gedanken zu Fragen rund um Klimaschutz und Klimagerechtigkeit gemacht. Wie könnte auch im Saarland eine klimafreundlichere Zukunft aussehen? Welche neuen Möglichkeitsräume eröffnen sich? Wie können beim Klimaschutz auch Querschnittsthemen, wie etwa Bildung und soziale Gerechtigkeit, mitgedacht werden?
Die Ergebnisse dieser saarländischen Dialoge werden bei der Veranstaltung präsentiert und u.a. mit Ministerpräsident Tobias Hans, EU-Abgeordnete Manuela Ripa und der Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer diskutiert.
Neben dieser zentralen Podiumsdiskussion dürfen Sie sich auf verschiedene spannende Vorträge für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Saarland freuen: Nach einem Eröffnungswort von Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, erinnern zwei kurze Vorträge über Klimafolgen weltweit und hier im Saarland zunächst an den Ernst der Lage. Es folgt ein Rundumblick von der saarländischen über die bundes- bis hin zur EU-weiten Klimapolitik.
Wie Klimaschutzpolitik auch ganz ohne Ökomoral gelingen kann, präsentiert uns dann kurzweilig im Hauptvortrag Dr. Michael Kopatz, Buchautor und Wissenschaftler für Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut.
Zwischendurch gibt es dann noch genügend Pausen, um die Klimadialoge auch bei Kaffee und Kuchen weiterzuführen.
--> Seien Sie gespannt, seien Sie dabei, diskutieren Sie mit!
PRAKTISCHE INFORMATIONEN:
- Die Teilnahme an der Veranstaltung ist frei.
- Eine Anmeldung unter https://survey.lamapoll.de/Abschlussveranstaltung ist erforderlich.
- Zum Schutz aller gelten für die Präsenzveranstaltung Corona-bedingte Hygiene-Regeln. Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie in den nächsten Tagen nach der Anmeldung.
P.S: Da die Anzahl Menschen vor Ort begrenzt ist, raten wir zu einer raschen Anmeldung.