„Globales Lernen macht Schule“ erhält Auszeichnung der Deutschen UNESCO-Kommission
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Projekt des Netzwerks Entwicklungspolitik im Saarland (NES) e.V. „Globales Lernen macht Schule“ als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Die Auszeichnung erhalten Aktionen, die die Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Die Auszeichnungen werden am 24. November bei einer Veranstaltung in Neumarkt in der Oberpfalz übergeben.
Das Projekt des NES e.V. zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Gemeinsam mit 35 saarländischen Gruppen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt und Migration sowie mit engagierten Einzelpersonen aus allen Kontinenten werden in Schulen und außerschulischen Jugendeinrichtungen seit 2008 globale Zusammenhänge thematisiert. Mittlerweile gibt es im Saarland drei Modellschulen für Globales Lernen, welche die Themen fächerübergreifend und intensiv in Kooperation mit außerschulischen Partnern bearbeiten.
In den Workshops wird anhand konkreter Beispiele, die an der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland anknüpfen, verdeutlicht, wie die Situation der Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika mit unserem Alltag zusammenhängt. Es geht darum zu begreifen, dass lokales Handeln globale Auswirkungen hat – in wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer, kultureller und politischer Hinsicht. Und welche Handlungsalternativen es gibt, um eine Nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen zu fördern.
„Das Votum der Jury würdigt das Angebot, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln können“, so Prof. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade in Deutschland und Mitglied der Jury.
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat in Deutschland bereits über 1000 Projekte ausgezeichnet: In Schülerfirmen lernen Kinder, ökonomisch sinnvoll wie umweltverträglich und sozial gerecht zu handeln; Kindergärten und Schulen richten ihr Konzept an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung aus, bauen Solaranlagen oder engagieren sich für fairen Handel; außerschulische Träger organisieren Bildungsangebote rund um nachhaltige Entwicklung.
UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014)
Nachhaltige Entwicklung funktioniert nur, wenn sich jeder für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzt. Die notwendigen Fähigkeiten dazu - etwa Teamfähigkeit oder interdisziplinäres Denken - vermittelt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Wo kaufe ich Kleidung ohne Ausbeutung in Asien oder Afrika zu unterstützen? Wie fördern wir wirtschaftlichen Fortschritt ohne die Umwelt zu zerstören? Das sind nur zwei der Fragen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung beantwortet. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Sie hat ein Nationalkomitee berufen und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Dekade-Koordinierungsstelle eingerichtet.
Anforderungen an Dekade-Projekte
Eine Jury aus Experten entscheidet über die Auszeichnung der Bildungsprojekte. Voraussetzung ist die Ausrichtung der Arbeit an den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. So müssen Wissen und Kompetenzen aus mindestens zwei der drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt vermittelt werden. Außerdem wichtig: Die Projekte haben innovativen Charakter, wirken in die Breite und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit anderen Projekten.
Auch Kommunen können sich bewerben
Auch Städte, Gemeinden und Landkreise können eine Auszeichnung erhalten. Für außergewöhnliches Engagement im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung erhalten sie die Auszeichnung als Stadt bzw. Kommune der UN-Dekade. Bislang tragen elf Kommunen in Deutschland diesen Titel. Nach zwei Jahren ist für Projekte und Kommunen eine Wiederbewerbung möglich.
Ansprechpartner:
Ulrike Dausend
Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V.
Evangelisch-Kirch-Straße 8
66111 Saarbrücken
0681/9385235
Pressekontakt Deutsche UNESCO-Kommission: Katja Korf, 0228-68844420
Fragen zu Dekadeprojekten und Bewerbung: Heidi Consentius, 030-83855890
www.bne-portal.de/dekade-projekte