Donnerstag, 29. November 2012

Schweigedemo: 112 Demonstranten gedenken 112 Toten nach Brand bei C&A-Zulieferer

Initiativen fordern von C&A künftige Vorbildfunktion für Branche und Beitritt zu Fair Wear Foundation.     Zum wiederholten Male werden in Textilfabriken ArbeiterInnen Opfer der Flammen. Nach einem Brand mit über 300 Toten bei einem Zulieferbetrieb für das Unternehmen Kik, sind vergangenes Wochenende 112 Menschen in einem Zulieferbetrieb von C&A in Bangladesch im Feuer umgekommen.

Bild: Fir0002

Das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland, die Fairtrade Initiative Saarbrücken, der Weltladen Saarbrücken, attac-Saar und der Diriamba Verein laden ein zur Schweigedemo. Im Gedenken an die 112 Opfer der Brandkatastrophe werden vor der Saarbrücker Europagalerie (Nähe C&A) am Donnerstag, den 29. November ab 16:00 Uhr 112 Kerzen angezündet. Pro TeilnehmerIn möchten wir eine Kerze entzünden. Diese werden gestellt.

 Die unterstützenden Initiativen fordern von C&A, H&M, KiK und weiteren Textil- und Bekleidungsunternehmen die Durchsetzung von elementaren ArbeitnehmerInnenrechten, wenn diese verletzt werden. C&A fordern sie auf, künftig in der Textilbranche eine Vorreiterrolle bei der  Durchsetzung von grundlegenden Sozial- und Umweltstandards einzunehmen und einen Beitritt zur Fair Wear Foundation.

 Eine Untersuchung der Kampagne für Saubere Kleidung aus dem Jahre 2011 zur Beschaffungspraxis der Discounter Aldi, Lidl und Kik in Bangladesch offenbart, dass weiterhin elementare Rechte der ArbeiterInnen verletzt werden: NäherInnen  arbeiten immer noch ohne schriftliche Arbeitsverträge für Löhne, die bei Weitem nicht für ein Leben in Würde reichen. Überstunden werden gar nicht oder nicht korrekt bezahlt. Das Recht, sich zu organisieren, wird den  ArbeiterInnen auch weiterhin verwehrt. Frauen werden immer noch diskriminiert, von den VorarbeiterInnen schlecht behandelt und sind sexuellen Übergriffen meist schutzlos ausgeliefert.

 Laut der Kampagne für Saubere Kleidung seien die furchtbaren Brände in den Textilfabriken auf die viel zu geringen Sicherheitsmaßnahmen zurück zu führen. In einigen Produktionsorten seien Notausgänge verschlossen oder existierten nicht, Übungen zum Brandschutz fänden nicht statt. Deshalb sei es dringend notwendig, das Brandrisiko branchenweit zu bekämpfen. Deshalb haben PVH (Eigentümer von Tommy Hilfiger, Calvin Klein) und Tchibo als erste Unternehmen ein Brandschutzabkommen zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen unterzeichnet, aber es fehlen weitere Unternehmen, die bereit seien es zu unterschreiben. Die saarländischen Initiativen fordern von C&A einen Beitritt zum Brandschutzabkommen und die Durchsetzung dessen.

 Für Rückfragen steht zur Verfügung:
 Harald Kreutzer / Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V. / 0681-9385235 / harald.kreutzer (at) nes-web.de



www.nes-web.de
www.faires-saarbruecken.de
www.weltladen.de/saarbruecken
www.diriamba-verein.de
www.saubere-kleidung.de
www.ci-romero.de

 Printmedien zum Herunterladen der Kampagne für Saubere Kleidung:
 Im Visier: Discounter
 Discover Fairness! Aktiv für Menschenrechte (Outdoor-Bekleidung)
www.saubere-kleidung.de/index.php/printmedien

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