Saarländische Schulen fördern den Schulbau in Somalia
Medical- Care- Somalia e.V. Mit Unterstützung saarländischer Schulen konnten in Nordsomalia mehrere Schulprojekte verwirklicht werden.
Der Norden von Somalia, genauer gesagt das ehemalige britische Protektorat Britisch-Somaliland hat sich 1991 vom übrigen Staat Somalia abgespalten und die Republik Somaliland ausgerufen. Seitdem befindet sich dieser Teil Somalias im Frieden und ständigen Aufbau. Somaliland, das international als eigener Staat nicht anerkannt ist, hat im Sommer 2011 zum dritten Mal nach demokratischen Prinzipien Parlamentswahlen abgehalten.
Das Bildungssystem in Somaliland ist ähnlich aufgebaut wie das unsere. Es gibt ein Bildungsministerium und untergeordnet regionale Schulbehörden in den einzelnen Bezirken des Landes. Die Aufgaben der Leiter der regionalen Schulbehörden sind vergleichbar mit der Arbeit von Schulräten. Über den Einsatz von Lehrern entscheidet das Bildungsministerium nach Antrag durch die regionalen Schulbehörden.
Das Bildungssystem umfasst Grund- und Mittelschulen, Gymnasien (Sekundarstufe) und Universitäten. An den Schulen besteht Lehrmittelfreiheit. Jungen und Mädchen werden gemeinsam unterrichtet, wobei die Mädchen häufig die besseren Abschlüsse erzielen.
Die Grund- und Mittelschulen ermöglichen einen Schulabschluss nach der 8. Klasse. Die Schüler mit den besten Noten bewerben sich anschließend um einen Platz an einem Gymnasium, um danach an einer der drei neu entstandenen Universitäten Somalilands zu studieren. Gymnasien gibt es aber nur in den größeren Städten, so dass viele Schulabgänger nach der 8. Klasse wieder mit ihren Eltern als Nomaden umherziehen, da vor allem der ländliche Raum keine Möglichkeit einer Ausbildung bietet.
Bildung wurde in Somalia immer schon als die wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung von Armut gesehen. Daher stammen einige Schulen noch aus den 60er Jahren. Durch den Zustrom von Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Süden hat auch die Zahl der Kinder in den Dörfern und größeren Ansiedlungen zugenommen und die Kapazität der Schulen reicht nicht aus.
Im Sommer 2011 hat die neue Regierung Somalilands die bis dahin erhobenen Schulgebühren von monatlich 30 Dollar abgeschafft. Seitdem kommen auch vermehrt Kinder aus den Familien in die Schulen, die sich dies bisher nicht leisten konnten.
Aufgrund der Dürre und der damit verbundenen extremen Hungersnot haben zudem viele Nomadenfamilien Zuflucht in den Dörfern gesucht. Die Kinder werden in die Schule integriert, auch wenn der Unterricht wegen fehlender Klassenräume im Freien stattfindet.
Wir haben durch unsere Soforthilfe mit der Verteilung von Nahrungsmitteln viele Dörfer besucht und beschlossen in drei Dörfern und einer Distriktstadt mit Schulprojekten die Bildungssituation zu verbessern.
Die Realisierung unserer Schulprojekte war durch die tolle Unterstützung folgender saarländischer Schulen möglich:
Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten
Berufsbildungszentrum St. Ingbert (Willi-Graf-Schule)
Grundschule Hüttersdorf
Arnold-Janssen-Gymnasium St. Wendel
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Vereins: www.medicalcare-somalia.com