Kein Kinderkram! Vortrag und Diskussion über die Produktionsbedingungen von Spielzeug und Spielzeugsicherheit
Menschenwürdig produziert und gesundheitlich unbedenklich hergestellt. Dies erwartet eine wachsende Anzahl an Verbraucherinnen und Verbraucher von den Spielwaren, wenn sie als Weihnachtsgeschenk in den Einkaufswagen wandern. Doch wie ist es tatsächlich um die Produktionsbedingungen bestellt?
Alexandra Caterbow von WECF, Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie und Anke Rehlinger, die saarländische Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz diskutieren am 26. November ab 16:00 Uhr in der Kindertageseinrichtung Bruchwiese im Sachsenweg 5 in 66121 Saarbrücken über Schadstoffe im Spielzeug und Produktionsbedingungen, die gut für Mensch und Umwelt sind. Die Diskussion wird von Radio SR2 des Saarländischen Rundfunk aufgezeichnet und im Rahmen der Sendung „Diskurs" ausgestrahlt. Moderation: Jürgen Albers.
Zwei Drittel des in Deutschland gekauften Spielzeugs stammt aus China. In der Hochsaison vor Weihnachten arbeiten viele ArbeiterInnen über die gesetzlich festgeschriebenen täglichen 8 Stunden hinaus. Arbeitszeiten von bis zu 14 Stunden sind laut der Nichtregierungsorganisation „fair spielt" aus Nürnberg keine Seltenheit. Handgenähte Fußbälle kommen zum überwiegenden Teil aus Pakistan. Bis vor wenigen Jahren war ausbeuterische Kinderarbeit dort die Regel. Fabrikbrände in Thailand und China im Jahre 1993 und Proteste von asiatischen und europäischen Nichtregierungsorganisation führten dazu, dass der Weltverband der Spielzeugindustrie einen Verhaltenskodex erarbeitete, welcher gravierende Missstände in der Produktion beseitigen sollte.
Das Bundesamt für Risikobewertung kritisierte 2009 die hohen Grenzwerte für die krebserzeugenden polyzyklischen aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Kinderspielzeug. Erlaubt sei in Spielzeug einen tausendfach höhere Konzentration als in Autoreifen. Vor dem Europäischen Gerichtshof klagt die Bundesrepublik Deutschland momentan auf die Beibehaltung der in Deutschland gültigen niedrigeren Grenzwerte für Schwermetalle wie Blei, Arsen und Quecksilber.
Welche Verantwortung tragen Spielzeugindustrie, Politik und Verbraucher für nachhaltigere Produktionsbedingungen von Spielzeug und wie können KonsumentInnen darauf Einfluss nehmen, dass Spielzeug möglichst unbelastet ist? Gibt es ein zu viel an Kinderspielzeug in deutschen Kinderzimmern?
Diese Veranstaltung ist Bestandteil des Projekts „Nachhaltiger Konsum 2013". Dieses informiert die VerbraucherInnen der öffentlichen Hand, Kirchen, Unternehmen und Privatpersonen über die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Konsumverhaltens beispielhaft anhand der Produktion, Nutzung oder Entsorgung von Alltagsgütern.
Beginn 16:00 Uhr (Vortrag Alexandra Caterbow, anschließend Podiumsdiskussion mit Anke Rehlinger (Umweltministerin) und Ulrich Brobeil (Deutscher Spielzeugverband) und Aufzeichnung für "Diskurs")
Ort: Kindertageseinrichtung Bruchwiese im Sachsenweg 5 in 66121 Saarbrücken
Beginn 19:00 Uhr (Nur Vortrag Alexandra Caterbow)
Ort: Rehlingen-Siersburg
Gefördert durch das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, Engagement Global im Auftrag des BMZ, den Katholischen Fonds und Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst.