Aktionstag Lebensmittelverschwendung und bio-regional-faire Lebensmittelproduktion auf dem Dillinger Herbstding 2013
Am 15. September 2013 machen das Projekt „Neustart fürs Klima" der Verbraucherzentrale des Saarlandes e.V., der Faire Laden Dillingen und das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V. auf dem Herbstding in Dillingen im Rahmen einer öffentlichen Kochaktion auf Lebensmittelverschwendung und nachhaltiger produzierte Lebensmittel aufmerksam. Ab 11:30 Uhr unterstützt der Bürgermeister der Stadt Dillingen, Franz-Josef Berg, bei der Zubereitung und Verteilung der Lebensmittel an die BesucherInnen des Herbstdings.
Hierzu wird am Sonntag von 12:00-15:00 Uhr in der Fußgängerzone am Gleisdreieck ein kostenloses Essen angeboten, welches aus Zutaten besteht, die von Feldern der Region geerntet wurden oder welche normalerweise im Abfall gelandet wären, da die industriellen Normen und Anspruchserwartungen der VerbraucherInnen nicht erfüllt wurden. Bei der Zubereitung des Essens sind alle Besucher ab 10:00 Uhr herzlich eingeladen mit dem Aktionskoch Wam Kat („Vegetarisch. Regional. Lecker - Erprobt an Hundertausenden") Gemüse zu schnibbeln und zu schneiden. Besonders eingeladen sind Dillinger NeubürgerInnen, sich am Aktionsort über bio-regional-faire Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung zu informieren und Stadt und Leute kennen zu lernen. Eine begleitende Ausstellung informiert darüber, woher Lebensmittel stammen und wie sich die Ernährungsgewohnheiten und unser teils laxer Umgang mit Nahrungsmitteln auf die Ernährung von Menschen in anderen Erdteilen und auch lokale Produzenten in der Region auswirkt.
Viele VerbraucherInnen legen zwar großen Wert auf preiswerte Lebensmittel. Dennoch entsorgen jede Bürgerin und jeder Bürger pro Jahr laut einer Studie der Universität Stuttgart noch genießbare Lebensmittel im Wert von 235 €. Pro Tag entspricht dies mit 225 Gramm der Menge eines durchschnittlichen Frühstücks, die unangetastet in den Abfalleimer wandern. Weitere 4,3 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Gaststätten, Kantinen und im Lebensmitteleinzelhandel vernichtet. In diesen Verlusten eingerechnet sind noch nicht die Lebensmittel, welche auf dem Acker liegen bleiben, da sie den Anforderungen des Marktes nicht entsprechen.
Im dauernden Preiskampf der Supermärkte um die niedrigsten Preise haben es die ProduzentInnen aus dem Fairen Handel, der Region oder dem ökologischen Landbau schwer, da sie teilweise unter anderen Voraussetzungen arbeiten als andere Erzeuger. Ein wachsende Käuferschicht legt dennoch Wert auf Lebensmittel, die ErzeugerInnen einen fairen Mindestpreis garantieren oder ökologisch nachhaltiger produziert werden und kurze Transportwege hinter sich haben. Am Aktionsstand möchten wir mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen, wie wir als KonsumentInnen hierauf reagieren können und welche Wichtigkeit für uns Lebensmittel haben, welche nachhaltiger erzeugt werden.
Gefördert durch das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, Engagement Global im Auftrag des BMZ, den Katholischen Fonds und Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst.