Demonstration gegen Monsanto in Saarbrücken, Ouagadougou und 400 anderen Städten
Das NES unterstützt Nichtregierungsorganisationen in Burkina Faso
Das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland unterstützt die landesweite Demonstration gegen Monsanto in Burkina Faso
Burkina Faso – ein kleines Land im Westen des afrikanischen Kontinents mit über 90% bäuerlicher Bevölkerung – befindet sich seit letzten Herbst in einem Demokratisierungsprozess. Der langjährige Präsident Blaise Compaoré wurde gestürzt und ein Komitee aus Politik und Zivilgesellschaft arbeitet daran, einen friedlichen und partizipativen Übergang in eine neue Regierung zu finden.
In diesem politischen Vakuum versucht der weltweit größte Saatgutkonzern Monsanto, das Land als „Eingangspforte“ für gentechnisch manipuliertes Saatgut zu benutzen. Das Unternehmen ist weithin bekannt für seine unberechenbare Marktstrategie, die darauf zielt, eine Monopolstellung in der globalen Nahrungsmittelindustrie zu erlangen.
ExpertInnen kritisieren insbesondere, dass Monsanto durch Knebelverträge weltweit Kleinbauern in große wirtschaftliche Abhängigkeit treibt. Zudem verweisen viele Studien auf die positive Bedeutung lokaler, nicht gentechnisch manipulierter Sorten, da ihre wesentlich bessere Anpassung an Boden und Witterungsbedingungen den KleinbäuerInnen stabilere Erträge und eine geringere Abhängigkeit von künstlichem Dünger und Pestiziden verspricht.
Um auf diese Themen aufmerksam zu machen demonstrieren am 23. Mai 2015 weltweit Millionen von Menschen in über 48 Ländern und mehr als 400 Städten gegen Monsanto und hoffen auf öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Burkinischer Landwirt demonstriert gegen Monsanto: "Neinsagen gegen OGM (Genetisch veränderte Organismen) ist unser Recht!" Foto: www.ingalan.org
Auch in Burkina Faso haben sich zahlreiche Nichtregierungsorganisationen nun zusammen getan, um gegen die landesweite Einführung von gentechnisch manipuliertem Baumwoll-, Hirse- oder Maissaatgut zu demonstrieren. Am 23. Mai 2015, dem Internationalen Tag gegen Monsanto, wird in der Hauptstadt Ouagadougou eine große Demonstration stattfinden. Damit auch die ländliche Bevölkerung den Transport in die Hauptstadt finanzieren kann, gibt es eine Spendenmöglichkeit unter www.ingalan.org.
Das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland setzt sich für den Erhalt menschenwürdiger Lebensbedingungen in Ländern des Globalen Südens ein. Zentral hierbei ist die Ernährungssouveränität zu gewährleisten, wozu der Zugang zu fruchtbarem Ackerland, sauberem Trinkwasser und auch gesundem Saatgut gehört. Dies bedeutet auch, dass die dort lebenden Menschen langfristig nicht gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.
Das NES unterstützt aus aktuellem Anlass die burkinische Zivilgesellschaft in ihrem Kampf gegen Monsanto und für den Erhalt von Biodiversität. Unter anderem dadurch, dass am internationalen Tag gegen Monsanto zeitgleich mit der Demonstration in Ouagadougou im Saarland und in der Bretagne Unterstützungsaktionen stattfinden.
Der saarländischen Marsch startet am Samstag, den 23. Mai 2015, um 15 Uhr am Max-Ophüls-Platz in Saarbrücken.
Weiter Infos unter: https://www.facebook.com/NonsantoSaarbruecken